Entnahmeplanung für den Ruhestand in der Schweiz: Warum Emotionen die grösste Gefahr sind
- Dr. Reto Rauschenberger

- 4. Nov.
- 5 Min. Lesezeit

Viele Anlegerinnen und Anleger glauben, wer es schafft Vermögen aufzubauen, kann auch problemlos davon leben. Doch das ist ein gefährlicher Irrtum. Sparen und Entnehmen folgen völlig unterschiedlichen Regeln. Im Aufbau geht es um Rendite, Disziplin und einen langen Atem. Man investiert regelmässig, profitiert vom Zinseszinseffekt und kann Marktschwankungen einfach aussitzen.
In der Entnahmephase kehrt sich dieses Spiel um. Jetzt steht nicht mehr Wachstum im Vordergrund, sondern Stabilität, Liquidität und Kapitalerhalt. Ein Börsenrückschlag gleich zu Beginn kann das ganze Freiheitspolster gefährden, auch wenn die Durchschnittsrendite über Jahrzehnte identisch bleibt.
Wer den Unterschied nicht versteht, riskiert, dass das hart erarbeitete Vermögen schneller schmilzt, als einem lieb ist (siehe "Du könntest schneller Pleite gehen..."). Deshalb braucht es für den Ruhestand eine eigene Strategie – eine durchdachte Entnahmeplanung, die berücksichtigt, wie sich Märkte, Steuern und Lebenshaltung im Zeitverlauf verändern.
Warum Entnahmeplanung als Individuum so schwierig ist
Beim Aufbau von Vermögen läuft vieles automatisch. Ein ETF-Sparplan zieht jeden Monat Geld vom Konto ab, man kauft regelmässig Anteile, und je tiefer der Kurs fällt, desto mehr bekommt man fürs gleiche Geld. Fehler werden über die Zeit korrigiert.
In der Entnahmephase ist das Gegenteil der Fall. Jetzt muss aktiv verkauft werden – oft genau dann, wenn der Markt gerade fällt. Man nimmt also Geld aus einem System heraus, das im Minus ist. Und das fühlt sich alles andere als angenehm an.
Viele unterschätzen, wie emotional dieser Moment ist. Wenn der SMI oder der S&P 500 plötzlich zehn Prozent verliert und man gleichzeitig Geld für den Alltag braucht, entsteht ein innerer Konflikt. Verkauft man jetzt, realisiert man Verluste. Wartet man ab, riskiert man, dass die Liquidität ausgeht. Beides fühlt sich falsch an.
Darum ist Entnahmeplanung nichts für spontane Entscheidungen. Sie verlangt Struktur, Disziplin und einen klaren Rahmen.
Ein guter Plan beantwortet vier zentrale Fragen:
Wie viel Kapital wird pro Jahr entnommen
Mit welcher Rendite kann gerechnet werden
Aus welchen Quellen das Geld kommt (Cash, Anleihen, Aktien)
Wann Verkäufe stattfinden und wann nicht
Wie viel Liquidität als Sicherheitspuffer bereitsteht
Wer das nicht definiert, handelt nach Gefühl – und Gefühl ist der grösste Feind in der Entnahmephase.
Emotion schlägt Logik
Beim Sparen belohnen dich fallende Kurse, weil du günstiger einkaufst. In der Entnahmephase bedeuten fallende Kurse das Gegenteil. Man verkauft mehr Anteile für denselben Betrag, und diese Anteile fehlen später, wenn sich der Markt erholt.
Das führt zu einem psychologisch gefährlichen Kreislauf. Je stärker der Markt schwankt, desto grösser wird der Drang, alles in Cash zu halten. Doch wer zu früh aussteigt, verliert den Zinseszinseffekt, und das Kapital wird langsam von Inflation und zu tiefen Renditen aufgefressen.
Eine gute Entnahmeplanung muss deshalb Emotionen ausschalten. Sie sorgt dafür, dass man in schwierigen Phasen nicht panisch verkauft, sondern vorgeplantes Cash nutzt, um Ausgaben zu decken.
Die Lösung: Digitale Entnahmeplanung für den Ruhestand in der Schweiz mit Selma Finance
Genau hier setzt die Lösung von Selma Finance an. Das Schweizer Fintech hat eine digitale Funktion entwickelt, die Anlegerinnen und Anleger in der Entnahmephase unterstützt. Statt nur beim Aufbau zu helfen, ermöglicht Selma nun auch eine strukturierte Planung des Ruhestands.

Der Ablauf ist einfach. Man gibt an, wieviel Kapital zur Verfügung steht, wie viel pro Jahr entnommen werden soll und über welchen Zeitraum. Die Plattform erstellt daraufhin eine Prognose, wie lange das Vermögen unter verschiedenen Szenarien reicht und welche Anlagestruktur sinnvoll ist.
Die Strategie wird automatisch defensiver: mehr Liquidität, geringere Aktienquote, klare Reserven für kurzfristige Ausgaben. Das Ziel ist Planbarkeit statt Renditemaximierung.
Was die Lösung besonders macht: Sie kombiniert Technologie mit menschlicher Begleitung. Alles läuft digital, aber man kann jederzeit Anpassungen vornehmen, wenn sich die Situation ändert. Das ist ideal für Menschen, die ihr Vermögen selbst steuern wollen, aber trotzdem einen klaren Rahmen suchen.
Vom Vermögensaufbau zur Entnahmeplanung
Nach den Basisangaben beginnt der Teil, der Selmas Ruhestandsmodus von einer gewöhnlichen digitalen Anlage unterscheidet. Nun geht es um die persönliche Situation im Ruhestand – also um Themen, die in der Entnahmephase entscheidend sind.
Selma fragt, mit welchen Renteneinnahmen gerechnet werden kann, ob in den nächsten Jahren grössere Ausgaben geplant sind und welche Risikostufe für die Kapitalanlage als angenehm empfunden wird. So entsteht ein klares Bild, wie stabil die künftigen Einnahmen sind und wie viel Risiko man sich leisten kann.
Im nächsten Schritt wird der jährliche Lebenshaltungsbedarf definiert. Das System zeigt anschliessend, wie lange das vorhandene Kapital bei diesem Ausgabenniveau voraussichtlich reicht –einmal unter der Annahme, dass das Vermögen investiert bleibt, und einmal in einer konservativen Variante ohne Anlageerträge.
Alle Angaben lassen sich später im Dashboard anpassen. Wer seine Bedürfnisse oder die Entnahmerate ändern möchte, kann das direkt im sogenannten Vermögensverzehr-Rechner tun und sofort sehen, wie sich das auf die Laufzeit des Kapitals auswirkt.
Die zentralen Elemente im Ruhestandsmodus
Selma arbeitet im Ruhestandsmodus nach vier klaren Prinzipien:

1. Altersgerechte Anpassung: Mit zunehmendem Alter wird das Risiko schrittweise reduziert. So bleibt die Anlagestruktur mit der Lebenserwartung und dem Entnahmehorizont im Gleichgewicht.
2. Risikomanagement: Kurzfristige Liquidität ist jederzeit gesichert, während langfristige Mittel weiterhin am Markt investiert bleiben, um die Kaufkraft zu erhalten.
3. Gezielte Verkäufe: Anlagen werden nicht zufällig abgestossen, sondern gestaffelt und geplant, um Liquidität bereitzustellen und Marktschwankungen abzufedern.
4. Automatische Optimierung: Das Portfolio wird laufend überwacht und bei Bedarf angepasst –bekannt als Rebalancing. So bleibt die Strategie konsequent, auch wenn die Märkte unruhig werden.
Vorteile der digitalen Entnahmeplanung
Klare Struktur: Die Plattform zeigt transparent, wie lange das Kapital bei einer bestimmten Entnahmerate reicht.
Hohe Flexibilität: Entnahmen können regelmässig oder spontan erfolgen, ohne starre Verträge oder feste Termine.
Automatisierte Anpassung: Das System passt die Anlagestruktur automatisch an die persönliche Lebensphase und das Marktumfeld an.
Transparenz und Kontrolle: Alle Kosten, Prognosen und Werte sind jederzeit sichtbar.
Den Entnahmerechner finden wir sehr spannend. Es können verschiedene Parameter (Investiertes Kapital, erwartete Rendite und monatliche Entnahme) eingestellt werden, um zu sehen, ob das Geld bis ans Lebensende reicht.
Worauf man achten sollte
Auch digitale Entnahmeplanung ist kein Selbstläufer. Es bleibt wichtig, die eigenen Annahmen regelmässig zu prüfen:
Renditeerwartungen: Historische Werte sind keine Garantie.
Kosten: Verwaltungs- und Produktkosten wirken sich in der Entnahmephase stärker aus.
Steuern: Zeitpunkt und Art der Entnahmen beeinflussen die Nettoerträge.
Verhalten: Kein Algorithmus schützt vor Panikverkäufen.
Selma liefert Struktur und Berechnungen, die Verantwortung bleibt beim Anleger.
Kosten: Erstaunlich günstig für den Service
Der Ruhestandmodus von Selma ist erstaunlich günstig. Vergleichbare Lösungen – wenn sie überhaupt existieren – kosten ein Vielfaches davon.
Fazit: Entnahmeplanung für den Ruhestand
Die Entnahmephase ist keine Verlängerung des Sparplans, sondern ein neues Spiel mit eigenen Regeln. Emotionen, Timing und Liquidität werden plötzlich entscheidend. Wer einfach verkauft, wenn Geld gebraucht wird, riskiert, das eigene Depot unnötig zu schwächen.
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