Aktienoptionen sind Finanzinstrumente, die dem Käufer das Recht, aber nicht die Verpflichtung geben, Aktien zu einem bestimmten Preis und innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu kaufen oder zu verkaufen. Es gibt zwei Arten von Aktienoptionen: "Call"-Optionen und "Put"-Optionen.
Eine "Call"-Option gibt dem Käufer das Recht, eine bestimmte Anzahl von Aktien zu einem festgelegten Preis, dem Ausübungspreis, innerhalb einer bestimmten Frist zu kaufen. Dies kann für den Käufer von Vorteil sein, wenn er erwartet, dass der Aktienkurs steigen wird und er die Aktien zu einem niedrigeren Preis erwerben möchte, als sie auf dem Markt gehandelt werden.
Eine "Put"-Option gibt dem Käufer das Recht, eine bestimmte Anzahl von Aktien zu einem festgelegten Preis, dem Ausübungspreis, innerhalb einer bestimmten Frist zu verkaufen. Dies kann für den Käufer von Vorteil sein, wenn er erwartet, dass der Aktienkurs fallen wird und er die Aktien zu einem höheren Preis verkaufen möchte, als sie auf dem Markt gehandelt werden.
Beispiel einer Call Option: Angenommen, Du denkst, dass der Aktienkurs eines bestimmten Unternehmens in den nächsten Monaten steigen wird. Du beschließt, eine Call-Option auf die Aktien dieses Unternehmens zu kaufen. Du zahlst dafür einen bestimmten Preis, den Optionspreis genannt. Die Call-Option gibt Dir das Recht, innerhalb eines bestimmten Zeitraums, dem Verfallsdatum, die Aktien zum Ausübungspreis, einem festgelegten Preis, zu kaufen. Angenommen, der Ausübungspreis beträgt CHF 50 und das Verfallsdatum ist in 3 Monaten. Nach einigen Wochen steigt der Aktienkurs des Unternehmens auf CHF 60 und Du beschließt, die Option auszuüben und die Aktien zum Ausübungspreis von CHF 50 zu kaufen. Du hast somit die Aktien zu einem Preis von CHF 50 gekauft, obwohl sie auf dem Markt für CHF 60 gehandelt werden. Du hast somit einen Gewinn von CHF 10 pro Aktie gemacht. Wenn jedoch der Aktienkurs nicht gestiegen wäre und beispielsweise bei CHF 40 oder niedriger geblieben wäre, wäre es für Dich nicht rentabel gewesen, die Option auszuüben und Du hättest den Optionspreis verloren.
Viele Kleinanleger sind ermuntert, Optionen zu handeln, wegen dem sogenannten Leverage (Hebel). Hier ein Beispiel: Die Aktie der "XY AG" hat einen Kurs von CHF 1'000. Du kannst eine Option zu CHF 10 erwerben mit einer Laufzeit von 3 Monaten und einen Ausübungspreis von CHF 1'000. Der Kurs der Aktie beträgt zum Ausübungszeitpunkt CHF 1'010. Du hast also CHF 10 verdient mit einem Kapitaleinsatz von CHF 10. Dies entspricht einer Rendite von 100%. Hättest du die Aktie direkt gekauft, hättest du CHF 10 auf einen Kapitaleinsatz von CHF 1'000 verdient, was einer Rendite von 1% entspricht. So und jetzt kommt der Haken. Dein Feind ist die Zeit. Steigt der Aktienkurs innerhalb von 3 Monaten nicht über CHF 1'000, verfällt deine Option wertlos und du hast einen Verlust von 100%.
Es gibt mehrere wichtige Faktoren, die den Wert einer Call-Option beeinflussen. Dazu gehören:
Ausübungspreis: Der Ausübungspreis ist der Preis, zu dem der Käufer das zugrunde liegende Vermögenswert kaufen kann, wenn er die Option ausübt. Ein höherer Ausübungspreis führt dazu, dass die Option weniger wert ist, da der Käufer nur dann einen Gewinn erzielen kann, wenn der aktuelle Preis des zugrunde liegenden Vermögenswerts höher als der Ausübungspreis ist.
Verfallstermin: Der Verfallstermin ist das Datum, an dem die Option ausläuft. Je näher der Verfallstermin ist, desto weniger wert ist die Option, da der Käufer weniger Zeit hat, von steigenden Preisen des zugrunde liegenden Vermögenswerts zu profitieren.
Volatilität: Volatilität bezieht sich auf die Schwankungen des Preises des zugrunde liegenden Vermögenswerts. Eine höhere Volatilität führt dazu, dass die Option mehr wert ist, da der Käufer eine höhere Wahrscheinlichkeit hat, von starken Preisschwankungen zu profitieren.
Zinsen: Der aktuelle Zinssatz beeinflusst auch den Preis einer Option. Ein höherer Zinsniveau führt dazu, dass die Option weniger wert ist, da der Käufer die Möglichkeit hat, das Geld, das er für die Option ausgegeben hat, anzulegen und dadurch eine höhere Rendite zu erzielen.
Zeitwert: Ein weiterer wichtiger Faktor, der den Wert einer Call-Option beeinflusst, ist der Zeitwert. Der Zeitwert bezieht sich auf den Teil des Optionspreises, der über dem inneren Wert (dem Wert, der entsteht, wenn der Käufer die Option ausübt und den zugrunde liegenden Vermögenswert zum Ausübungspreis kauft) liegt. Je näher der Verfallstermin rückt, desto geringer ist der Zeitwert, da die Option weniger Zeit hat, von steigenden Preisen des zugrunde liegenden Vermögenswerts zu profitieren.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Faktoren miteinander interagieren und ihre Auswirkungen auf den Wert einer Call-Option nicht unabhängig voneinander betrachtet werden können. Ein Anstieg des Ausübungspreises kann zum Beispiel dazu führen, dass die Option weniger wert ist, aber gleichzeitig ein höherer Zinssatz den Wert der Option erhöhen kann.
Es ist zudem ratsam, sich professionell von einem Finanzberater beraten zu lassen, um die potenziellen Risiken und Chancen von Aktienoptionen einzuschätzen und sicherzustellen, dass sie gut in Deine Finanzplanung passen.
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