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Passives Einkommen mit Optionen - Covered Call Strategie

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Was ist eine Call-Option?

Eine Call-Option ist im Grunde ein Vertrag, der dem Käufer das Recht, aber nicht die Pflicht gibt, eine Aktie zu einem bestimmten Preis – dem sogenannten Strike-Preis – innerhalb einer festgelegten Frist zu kaufen.

Der Verkäufer der Option (der sogenannte Stillhalter) verpflichtet sich im Gegenzug, diese Aktie zu diesem Preis zu verkaufen, falls der Käufer sein Recht ausübt.


Beispiel mit der Apple-Aktie

Nehmen wir an, die Apple-Aktie steht aktuell bei 180 USD. Ich kaufe eine Call-Option mit folgenden Eckdaten:

  • Basiswert: Apple-Aktie

  • Strike-Preis: 190 USD

  • Laufzeit: 1 Monat

  • Optionsprämie: 3 USD pro Aktie

  • Kontraktgrösse: 100 Aktien


Ich bezahle also 3 USD × 100 = 300 USD, um das Recht zu bekommen, innerhalb eines Monats 100 Apple-Aktien zu je 190 USD zu kaufen – egal, wie stark der Kurs in dieser Zeit steigt.


Szenario 1 – Ich übe die Option aus

Am Ende des Monats steht die Apple-Aktie bei 200 USD. In diesem Fall lohnt sich die Ausübung der Option:

  • Ich kaufe 100 Aktien für 19 000 USD (190 × 100).

  • Diese Aktien sind am Markt 20 000 USD (200 × 100) wert.

  • Bruttogewinn: 1 000 USD

  • Abzüglich gezahlter Prämie: 300 USD

  • Nettogewinn: 700 USD


Weil der Kurs über dem Strike-Preis liegt, profitiere ich als Käufer der Call-Option.


Szenario 2 – Ich übe die Option nicht aus

Steht die Apple-Aktie am Ende der Laufzeit bei 185 USD, dann wäre es teurer, sie über die Option (zu 190 USD) zu kaufen, als direkt am Markt (zu 185 USD). Ich übe die Option deshalb nicht aus, und sie verfällt wertlos.

  • Verlust: die gezahlte Prämie von 300 USD.

Wenn der Kurs unter dem Strike-Preis bleibt, verliere ich nur den Betrag, den ich für die Option bezahlt habe.

Szenario

Kurs am Verfall

Entscheidung

Ergebnis

1. Kurs über 190 USD

200 USD

Option wird ausgeübt

Gewinn = (200 – 190 – 3) × 100 = 700 USD

2. Kurs unter 190 USD

185 USD

Option nicht ausüben

Verlust = Prämie = –300 USD

Was man sich merken sollte

  • Der Käufer einer Call-Option setzt auf steigende Kurse.

  • Der Verkäufer (Stillhalter) profitiert, wenn die Aktie seitwärts oder leicht fällt, weil er dann die Prämie behält und die Option verfällt.


Die Covered-Call-Strategie

Bei der Covered-Call-Strategie verkauft ein Anleger eine Call-Option auf eine Aktie, die er bereits besitzt. Er kombiniert also zwei Positionen:

  1. Long Position: Er hält 100 Aktien eines Unternehmens.

  2. Short Call: Er verkauft (schreibt) eine Call-Option auf dieselben 100 Aktien.


Diese Strategie wird „covered“ genannt, weil der Verkäufer durch den Aktienbesitz gedeckt ist. Er muss keine Aktie am Markt kaufen, falls die Option ausgeübt wird – er liefert einfach seine eigenen.


Beispiel: Covered Call mit Apple

Ein Anleger besitzt 100 Apple-Aktien, gekauft zu 180 USD pro Stück. Er verkauft eine Call-Option mit:

  • Strike-Preis: 190 USD

  • Laufzeit: 1 Monat

  • Optionsprämie: 3 USD pro Aktie


Damit erhält er sofort 300 USD (3 × 100) an Optionsprämie.

Kurs der Apple-Aktie

Ergebnis aus Aktie

Ergebnis aus Call

Gesamtergebnis

170 USD

–1’000 USD (Verlust)

+300 USD (Prämie)

–700 USD

180 USD

0 USD

+300 USD

+300 USD

190 USD

+1’000 USD

+300 USD

+1’300 USD

200 USD

+2’000 USD (theoretisch)

–1’000 USD (weil er zu 190 verkauft)

+1’000 USD + 300 USD = 1’300 USD

Interpretation

  • Seitwärts oder leicht steigend: Ideal! Die Aktie steigt leicht oder bleibt gleich → Die Option verfällt wertlos, und der Anleger behaltet die Prämie als Gewinn.

  • Stark steigend: Der Gewinn ist begrenzt, da er die Aktie zu 190 USD verkaufen muss. Die 300 USD Prämie sind aber ein Zusatzgewinn, der seine Rendite erhöht.

  • Fallende Kurse: Die Prämie von 300 USD federt Verluste leicht ab – sie dient als Puffer gegen Kursrückgänge.


Rendite und Break-Even-Punkt

In unserem Beispiel:

  • Break-even: 180 USD – 3 USD = 177 USD→ Erst unter 177 USD entsteht ein Gesamtverlust.

  • Maximaler Gewinn: (190 – 180 + 3) × 100 = 1’300 USD

  • Maximaler Verlust: theoretisch unbegrenzt nach unten, da der Aktienkurs stark fallen kann.


Warum Anleger Covered Calls einsetzen

  • Zusatzeinnahmen: Durch die Prämien generiert der Anleger monatlich oder quartalsweise regelmässige Erträge – ähnlich wie Zinsen oder Dividenden.

  • Risikopuffer: Die Prämie schützt leicht vor Kursrückgängen, da sie den Einstandspreis reduziert.

  • Neutrale Markterwartung: Ideal, wenn man erwartet, dass eine Aktie seitwärts läuft oder nur leicht steigt.

  • Disziplinierter Verkauf: Wer ohnehin bereit ist, seine Aktie zu einem Zielpreis zu verkaufen, kann dies mit einem Covered Call tun – und dabei zusätzlich die Prämie kassieren.


Fazit: Interessant, aber Umsetzung mühsam

  • Die Covered-Call-Strategie ist eine der einfachsten und beliebtesten Optionsstrategien für Privatanleger. Sie kombiniert Aktienbesitz mit dem Verkauf von Call-Optionen, um zusätzliche Erträge zu generieren und die Volatilität etwas zu reduzieren.

  • In einem Umfeld mit seitwärts laufenden Märkten kann sie die Rendite eines Portfolios deutlich verbessern. Allerdings muss man sich bewusst sein, dass man damit auf mögliche Kursexplosionen verzichtet und bei stark fallenden Märkten weiterhin Verluste erleidet.

  • Für disziplinierte Anleger mit Fokus auf stabile, einkommensorientierte Strategien ist der Covered Call aber ein hervorragendes Werkzeug – insbesondere auf grosse, liquide Aktien wie Apple, Microsoft oder Nestlé.


Covered Call ETFs als Alternative

Da du mindestens 100 Aktien eines Unternehmens benötigst, ist die Umsetzung der Covered Call Strategie oft schwierig. Es gibt aber Möglichkeiten, eine solche Strategie über Covered Call ETFs zu implementieren.


Ich liste Dir gerne ein paar auf:


  1. Global X S&P 500 Covered Call UCITS ETF

    Der Global X S&P 500 Covered Call UCITS ETF D bildet den Cboe S&P 500 BuyWrite 15% WHT Index nach. Die TER (Gesamtkostenquote) des ETF liegt bei 0,45% p.a.. Aktuelle Ausschüttungsrendite liegt bei 11.41%.


  1. Global X Nasdaq 100 Covered Call UCITS ETF

    Der Global X Nasdaq 100 Covered Call UCITS ETF D bildet den Cboe Nasdaq-100 BuyWrite Index nach. Die TER (Gesamtkostenquote) des ETF liegt bei 0,45% p.a.. Aktuelle Ausschüttungsrendite liegt bei 12.87%.

 
 
 

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