Gold steigt und steigt. Hab ich da was verpasst?
Gold zahlt keine Zinsen und keine Dividenden. Trotzdem macht es fast immer Sinn, dein diversifiziertes Portfolio mit Gold anzureichen.
Ein kleiner Exkurs in die Vergangenheit
Einst waren Währungen mit Gold hinterlegt, was auch als ‘Goldstandard’ bezeichnet wurde und US Dollar Noten konnten zu einem festgelegten Preis in Gold getauscht werden. Das war entsprechend auf auf der Dollar Note (gekennzeichnet in Rot) speziell erwähnt;
Doch am 15. August 1971 verkündete Präsident Nixon, dass der Goldstandard als ‘temporäre’ Massnahme 🙂 aufgehoben wird. Das war das Anfang der 'wilden' Geld-Druckerei der Zentralbanken.
Eine Beurteilung des Rendite von Gold kann daher erst 1971 beginnen. Seither hat sich der Preis von Gold in Schweizer Franken mehr als verzehnfacht mit einer durchschnittlichen Rendite von knapp 5% in Schweizer Franken.
Gold ist aber nicht eine Anlage, die stetig steigt. Denn Gold legt oft eine gute Performance an den Tag, wenn Aktien leiden wie in den 70er Jahren, die auch durch hohe Inflation geprägt waren, und 00er Jahren. Damit ist Gold ein ausgezeichnetes Investment, um die Performance eines Gesamt-Portfolios zu stabilisieren.
Und wie sieht es heute aus?
Seit 2020 hat zudem Gold den Swiss Market Index weit hinter sich gelassen.
Die treibende Kraft hinter der jüngsten Gold Rally waren aber nicht Finanzinvestoren, die hauptsächlich via Gold ETFs am Goldmarkt teilnehmen, sondern Zentralbanken wie diejenigen von China und Indien. Sie haben statt US Staatsanleihen vermehrt Gold gekauft hat, und damit die Abhängigkeit von den USA kontinuierlich zu reduzieren.
Viele andere Zentralbanken folgen dem Beispiel Chinas und Indiens, gerade aus Angst vor der Beschlagnahmung oder Einfrierung Ihrer Währungsreserven, wie es ja mit Russland der Fall war und ist.
Gold ETFs, also börsengehandelte Fonds, die in Gold investieren, haben aber seit 2022 an Volumen eingebüsst. Aus unserer Sicht ist dies hauptsächlich die Folge der guten Renditen, die im Aktienmarkt erzielt werden konnten. Eine Korrektur an den Märkten, könnte aber das Interesse wieder aufflammen lassen.
Gold ist wie oben gesehen ein ausgezeichneter Stabilisator als Beimischung zu einem Aktien-Portfolio. Mit hohen Staatsverschuldungen, hartnäckiger Inflation, Vertrauensverlust in Zentralbanken und vermehrten Konflikten wäre eine anhaltende Gold-Rally sicher keine Überraschung.
Damit könnte sich das Portfolio Risiko nicht nur minimieren, sondern sogar die Performance des Gesamtportfolios verbessern.
Wieviel Gold macht Sinn?
Aus unserer Sicht gehört Gold wie Bitcoin in ein diversifiziertes Portfolio. Je nach Risikobereitschaft sollten aus unsere Sicht 5% bis 10% in Gold angelegt werden. In der Vergangenheit wurde oft auf traditionelle Anlagen wie Aktien und Anleihen im Portfolio gesetzt, da diese Dividenden und Zinsen zahlen. Doch im momentanen Umfeld macht es durchaus Sinn, auch in Instrumente, die kein passives Einkommen generieren, zu investieren. Dazu gehören neben Gold, auch Silber und natürlich auch Bitcoin.
Wie kaufe ich Gold?
Gold physisch, also in Goldmünzen oder Barren, zu kaufen ist oft sehr umständlich und meist sehr teuer. Es gibt aber genügend ETFs, die physisch zu geringen Kosten in ETFs investieren.
In Europa können aufgrund von Diversifikationsregeln ETFs nicht ausschließlich in physisches Gold investieren und die Europäischen Gold Fonds haben deshalb eine andere Struktur (sie sind sogenannte ETCs), halten Gold nicht direkt sondern über Banken als Gegenparteien und unterliegen so einem Gegenparteienrisiko.
Zum Glück wird dies in der Schweiz anders gehandhabt, weshalb wir Schweizer ETFs zur Investition in Gold bevorzugen. Ob es sich um ein Schweizer Instrument handelt, kannst du anhand der ISIN Nummer des Instruments herausfinden. Diese beginnt für Schweizer Produkte immer mit CH.
Welche Währungsklasse des Gold ETFs macht denn am meisten Sinn? Die Kosten der Währungsabsicherung
Die Gold ETFs gibt es in verschiedenen Währungen zu kaufen. Ob du den ETF in US Dollar (USD) oder Schweizer Franken (CHF) kaufst, macht keinen Unterschied für deine Rendite. Kaufe den ETF also in CHF, da damit keine Gebühren für den Kauf für USD anfallen (es sein denn, du hast bereits USD in deinem Konto und möchtest diese investieren).
Zudem werden bei den Gold ETFs meist sogenannte CHF Hedged Klassen angeboten, bei denen Wechselkurs-Schwanken zwischen dem USD und dem CHF abgesichert werden. Das tönt auf den ersten Blick recht nett, macht aber bei Gold überhaupt keinen Sinn, ist extrem teuer und langfristig nur gut für den ETF-Anbieter und schlecht für dich. Um das zu illustrieren, haben wir die Performance der abgesicherten Währungsklasse in CHF in Rot (ZKB Gold ETF H (CHF), CH0139101601) und Lila (UBS Gold ETFUBS ETF (CH) Gold hedged CHF, CH0106027128) mit der nicht-abgesicherten Währungsklasse in CHF in Gelb (ZKB Gold ETF A (CHF), CH0139101593) und Blau (Raiffeisen ETF Solid Gold Ounces A-CHF, CH0134034849) über die letzten 10 Jahre verglichen:
Unser Tipp: Kaufe einen Schweizer Gold ETF in CHF
Wähle einen Schweizer ETF (mit einer ISIN Nummer, die mit CH beginnt), die diese direkt mit Gold hinterlegt sind.
In der Schweiz gibt es drei Anbieter. Der ZKB Gold ETF ist der beliebteste aber auch der teuerste ETF. Raiffeisen offeriert mit dem ETF – Solid Gold Responsibly Sourced & Traceable neben ihrem 'traditionellen' Gold ETF zusätzlich einen ETF an, der ausschliesslich in physisches, verantwortungsvoll beschafftes und rückverfolgbares Gold investiert. UBS spielt auch mit, hat aber keine ETF Klasse in CHF, die nicht abgesichert ist.
Für die meisten macht eine CHF Klasse am meisten Sinn. Natürlich kannst du alle drei ETFs auch in USD und ohne Währungsabsicherung kaufen. Das macht aber nur Sinn, wenn du bereits USD hast, da der Umtausch von CHF in USD meist kostspielig ist oder wenn du den ETF von UBS in USD kaufen willst.
Auf eine abgesicherte Klasse (oft mit H oder Hedged gekennzeichnet) kannst du getrost verzichten, da dies langfristig nichts bringt und nur die Rendite verschlechtert.
Eine gute Übersicht der verschiedenen Gold ETFs mit mehr Informationen findest du auf JustETF.
Wo kann ich in einen Schweizer Gold ETF Investieren
Du kannst Gold ETFs über deine Bank oder Broker, einem digitalen Vermögensverwalter oder in deiner Säule 3a kaufen. Falls du noch ein Konto eröffnest, kannst du gerne von den Vorteilen unserer Gutscheine profitieren und uns damit auch unterstützen.
Bei den Banken und Brokern gehören Swissquote (GUTSCHEINCODE: MKT_STUZZ) DEGIRO oder Saxo zu den günstigsten Anbietern.
Bei den Digitalen Vermögensverwaltern gibt es folgende Optionen:
Findendent: Die Anlagestrategie 'Vorsichtig' investiert 10% in Gold ETFs und die Anlagestrategie 'Bedacht' 5% in Gold ETFs. Die anderen Strategien haben keine Allokation zu Gold, aber du kannst in der App deine eigene Strategie erstellen. (GUTSCHEINCODES: STUZZ3000 oder STUZZ20)
Finpension verwendet keine Gold ETFs in den standard Anlagelösungen 'Global', 'Schweiz' oder 'Nachhaltig'. Du kannst aber deine Strategie ebenfalls selbst zusammenstellen und in einen Gold ETF investieren. (GUTSCHEINCODE: STUZ13)
Truewealth verzichtet in ihren nachhaltigen Portfolios auf eine Allokation zu Gold. Bei den den globalen Portofolios gibt es standardmässig auch keine Allokation zu Gold, du kannst das aber im Rohstoff-Segment manuell anpassen.
Selma verzichtet zur Zeit in Ihren 3a Portfolios auf eine Allokation zu Gold. (GUTSCHEINCODE: STUZZ)
Bei den Säule 3a Lösungen hast die folgende Optionen:
Finpension verwendet keine Gold Fonds in den standard Anlagelösungen 'Global', 'Schweiz' oder 'Nachhaltig'. Du kannst aber deine Strategie ebenfalls selbst zusammenstellen und in einen Gold Fonds investieren. Finpension verwendet übrigens statt ETFs in der Säule 3a Indexfonds, die neben der Schweizer Struktur noch steuerliche Vorteile haben. (GUTSCHEINCODE: STUZ13)
Truewealth verzichtet in ihren nachhaltigen Portfolios auf eine Allokation zu Gold. Bei den den globalen Portofolios gibt es standardmässig auch keine Allokation zu Gold, du kannst das aber im Rohstoff-Segment manuell anpassen.
Selmas Portfolios besitzen, unabhängig von deinem Risikoprofil, immer einen mindestens 5% hohen Anteil an Edelmetallen (4% in Gold und 1% in Silber). Dieser Anteil kann auf bis zu 25% hochgefahren werden, falls alle Aktienmärkte gemäss der "Shiller CAPE Ratio" zu teuer bewertet sein sollten. Mehr über diesen Anpassungsmechanismus findest du direkt auf ihrer Website. (GUTSCHEINCODE: STUZZ)
Weitere Informationen zu den Anbietern findest du auch in unseren Blogs.
Bitte beachte, dass du selbst für deine Investitionen verantwortlich bist. Wir stellen dir aber gerne Informationen zur Verfügung, damit du die für dich besten Entscheidungen selbst treffen kannst.
Happy Investing!
Jeff Haindl & Reto Rauschenberger
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Nicht zu vergessen, dass der Nixon Schock auch eine Grundlage für die Diversifikation mit Kryptos bietet. Verweise gerne als Lektüre auf diesen Blogbeitrag: https://www.digitalergoldrausch.com/blog/1855883_krypto-inflation-und-tomatensuppe